Beim Tod eines geliebten Menschen wirst du mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert, die permanenten Stress bei dir auslösen und dich ungefragt in deine Lern- oder Panikzone versetzen. Hinzu kommt, dass sich ein Großteil deiner Komfortzone aufgelöst hat, und du dich nirgends zurückziehen oder auftanken kannst, weil du immer und überall mit deinem Verlust konfrontiert wirst.
Normalerweise befindest du dich im Alltag größtenteils in deiner Komfortzone. Du kennst dich aus, weißt, was in unterschiedlichen Situationen auf dich zukommt und kannst dein Verhalten bewusst steuern.
Wenn etwas Unerwartetes passiert, wirst du je nach Intensität des Ereignisses in die Lern- oder in die Panikzone gedrängt. Die Lernzone steht für Herausforderungen, Risiko, aber auch für Neugierde und Abenteuer. In der Panikzone fühlst du dich überfordert, wirst von emotionalen Reaktionen überrollt, erlebst Kontrollverlust oder Lähmung. Hier geht es ums Durchhalten und Überleben.
Halte einen Moment inne und frage dich: In welcher der beschriebenen Zonen befinde ich mich gerade?
Es wichtig, immer wieder zu reflektieren, in welcher der drei Zonen du dich befindest, um Verständnis und Geduld für dich selbst zu entwickeln.
Vermutlich sehnst du dich nach deiner Komfortzone, nach Sicherheit und Souveränität im Umgang mit deinen Reaktionen und Emotionen.
Um in deine Komfortzone zurückzufinden, gilt es im ersten Schritt, Wege aus der Panikzone zurück in die Lernzone zu definieren: Gibt es Orte, Menschen, Sportarten, Musik oder Alltagsrituale, die dir ein Gefühl von Geborgenheit vermitteln?
Nur in der Lernzone kann Wachstum und Entwicklung stattfinden. Wir geben dir konkrete Anregungen, Werkzeuge und Strategien zur persönlichen Entwicklung entlang deines Trauerweges an die Hand, weil deine Situation kompromisslos erfordert, dass du über dich hinauswächst!
Im Laufe der Zeit wird es dir nach und nach gelingen, mit deiner Trauer leben zu lernen. So kannst du die Grenzen deiner Zonen Schritt für Schritt nach außen verschieben: was heute noch in deiner Lernzone liegt, kann morgen zur Komfortzone werden. Was jetzt zur Panikzone zählt, wird durch Reflektieren, Ausprobieren und Üben zur neuen Lernzone werden.
Das ist einer von unseren 108 Gedenkimpulsen für eine gesunde Trauerverarbeitung.